Wandergruppe SHG Hannover

Zur Scillablüte, um den Frühling zu finden

Regen, Sturm und Hagel beherrschen an diesem Wochenende unsere Wettersituation, das störte uns nicht. So machten wir uns auf, um den Frühling zu finden und wir haben ein kleines Stück Frühling gefunden.

Treffpunkt 09.04.2022 9:15 Uhr auf dem Hauptbahnhof Hannover 

Dann ging es los, das Wetter war uns hold und die Sonne schien nur etwas kalt war es, aber das hielt uns nicht davon ab, den langsam erwachenden Frühling zu finden.
Mit der Stadtbahn und mit dem Bus ging es zum Lindener Berg, um den Stadtfriedhof zu besichtigen. Denn einmal im Jahr zeigt sich dort ein wunderschönes Naturschauspiel, mit dem der Frühling eingeläutet wird, die Scillablüte.
Die kleine bescheidene Blume mit dem lateinischen Namen Scilla siberica überzieht das Areal auf dem Lindener Berg mit einem leuchtend blauen Teppich aus abermillionen Blütenglocken.

Der Lindener Berg ein wunderschönes Ausflugsziel in Hannover

Der Lindener Berg an der Mittelgebirgsschwelle der letzte Ausläufer des niedersächsischen Berglandes, das hier in das norddeutsche Flachland übergeht. Es stehen Kalksteine aus dem oberen Jura an (Korallenoolith des Malm), deren Fossilien insbesondere von Carl Struckmann gesammelt wurden und sich heute im Niedersächsischen Landesmuseum befinden. Der Berg ist die einzige größere Erhebung im engeren Stadtgebiet Hannovers.
Auf dem Lindener Berg entstand 1392 der Lindener Turm als Wartturm. Er war Teil der Hannoverschen Landwehr und ist heute das älteste noch erhaltene Bauwerk Lindens. Von der unbewaldeten Kuppe ließen sich im Mittelalter die Zufahrtsstraßen überwachen. Heute befinden sich auf dem Lindener Berg der Wasserhochbehälter, die Volkssternwarte auf dem Dach des Wasserhochbehälter, der Lindener Turm, der Jazzclub Hannover und der Lindener Bergfriedhof, welchen wir besuchten.

Ein blauer Teppich begrüßte uns beim Betreten des Lindener Bergfriedhof

Welch eine Pracht strahlte uns entgegen, als wir der Lindener Bergfriedhof betraten es war schön anzuschauen und vor allen Dingen im Sonnenschein sahen wir einen strahlenden blauen Teppich von Scillablüten. Der heute unter Denkmalschutz stehende Friedhof wurde ab 1862 eingerichtet und im Laufe der Zeit auf 6 ha vergrößert. Nachdem 1908 der neue Hauptfriedhof Linden eröffnet worden war, verlor der Bergfriedhof an Bedeutung und wurde 1965 außer Dienst gestellt. Aufgrund alter bestehender Beisetzungsrechte finden hier heute noch vereinzelt Bestattungen statt. 1913 wurde der 1741 errichtete Küchengarten-Pavillon nach hier transloziert. Das Bauwerk war ursprünglich ein Aussichtspunkt und Lusthaus in einem herrschaftlichen Garten der Welfen, dem Küchengarten an der heutigen Fössestraße. Der Garten wurde um 1870 beseitigt, um einen Güterbahnhof einzurichten. Zwischen den Scillablüten entdeckten wir auch noch andere Frühlingsblüher. Sie zeigten uns gemeinsam, der Frühling nimmt langsam doch volle Fahrt auf. Es war sehr angenehm, den Bergfriedhof zu durchstreifen. Wir genossen die Scillablüte in ihrer Schönheit und es kam so ein Frühlingsgefühl in unseren Herzen auf.

Nun war es an der Zeit sich zu stärken

Nach unserem ausgeprägten Spaziergang durch den Lindener Bergfriedhof war es an der Zeit, sich bei einem Mittagstisch zu stärken, über das Erlebte zu sprechen. So taten wir es und kehrten in der Gaststätte Meiers Lebenslust zu einem zünftigen Mittagessen ein, das ging los bei einer Currywurst oder Sülze sowie Fisch und alles war sehr lecker zubereitet und wir hatten in aller Ruhe Zeit, uns zu unterhalten, auch über Sachen, die uns persönlich betrafen und über Diabetes, welche in unserem Leben im Mittelpunkt steht. Rundum war es ein wunderschöner Tag, an dem wir viel erlebt haben und wir dankten Petrus um seine Gnade, dass wir ein wunderschönes Wetter hatten und nicht nass oder weggeweht wurden. Es hat Spaß gemacht und wir freuen uns auf unsere nächste Wanderung, welche uns am 7. Mai 2022 zum Hohnsensee führt.