Hans-Joachim Manthey im Gespräch

„Die Leute haben die Gruppentreffen sehr vermisst“

Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Coronakrise wurden von den meisten Diabetikern als zwar richtig aber bedrückend empfunden. Nun können unsere Selbsthilfe-Aktivitäten in Hannover glücklicherweise langsam wieder starten.

Die Coronakrise hat auch die Diabetes-Selbsthilfe mit voller Wucht getroffen. Praktisch alle Aktivitäten kamen zum Erliegen, Gruppentreffen konnten nicht stattfinden. Hans-Joachim Manthey, Vorsitzender unseres Bezirksverbandes, kümmerte sich dennoch höchst individuell um die Anliegen von Mitgliedern. „Diejenigen, die regelmäßig zu den Treffen kommen und bei denen der Kontakt damit sehr eng ist, habe ich regelmäßig angerufen“, berichtet er. „Da habe ich mich dann erkundigt, wie es den Leuten geht und auch den einen oder anderen Tipp gegeben. Ich denke, das gehört einfach dazu.“

Der Kontakt zu anderen Menschen hat den meisten sehr gefehlt

Und wie war die Stimmung? „Es war schon bedrückend“ berichtet Manthey. Viele kamen zwar mit der Situation insgesamt ganz gut zurecht. „Aber die Leute haben die Gruppentreffen schon sehr vermisst“, so der Vorsitzende. Allerdings nicht nur die: „Die allgemeine Geselligkeit und der Kontakt zu anderen Menschen hat den meisten dann doch sehr gefehlt.“ Erschwert wird die Situation, weil manche Mitglieder auch Sorgen haben, sich derzeit mit Bus und Bahn fortzubewegen. „Das kann ich auch nachvollziehen. Schließlich tragen viele Leute dort nur halbherzig ihre Masken. Und von einem Mindestabstand will ich gar nicht sprechen“, ärgert sich Manthey.

Dennoch waren unsere Mitglieder grundsätzlich davon überzeugt, dass die Kontaktbeschränkungen trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten richtig waren.  „Schließlich gehören wir als Diabetiker ja zur Risikogruppe“, unterstreicht Manthey. „Der beste Schutz sind ja Abstand und Maske, mehr braucht es eigentlich nicht. Wenn man sich an die Regeln hält, gibt es keine Probleme.“

Selbsthilfegruppen beginnen wieder

Seit einiger Zeit kann sind nun aber grundsätzlich wieder Treffen möglich, wenn auch bisweilen in etwas anderer Form als gewohnt. „Wir haben uns mit zehn Personen zu einem Stammtisch in einer Gaststätte getroffen“, berichtet Manthey. „Da haben die Leute auch schon nachgefragt, wann denn die Gruppentreffen wieder losgehen.“ In Hannover startet die SHG, sobald das Freizeitheim Vahrenwald dafür wieder zur Verfügung steht. Da die Treffen in Laatzen in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen stattfinden, werden dort zur Sicherheit der hier lebenden Senioren zunächst natürlich keine Begegnungen stattfinden können. „Wir bemühen uns aber um eine Ausweichmöglichkeit, damit es zumindest im Herbst noch zu Treffen kommen kann“, sagt unser Vorsitzender. „Nächstes Jahr werden die Treffen in Laatzen dann sowieso an einem anderen Ort, nämlich im Stadthaus, stattfinden. Da sind wir dann unabhängiger.“

Auch die Wandergruppe geht nun – im wahrsten Sinne des Wortes – wieder los. Erster Termin ist eine Tour um den Blauen See in Misburg. „Ich habe aber zwischenzeitlich auch Wanderungen zu zweit angeboten und bin mit einigen Mitgliedern eben in einer ‚Zweiergruppe‘ unterwegs gewesen“, sagt Manthey. Höchst individuell eben!